Die Kinder- und Jugendarbeit aktiv inklusiv öffnen!
In Sachen Inklusion gibt es viel zu tun, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Handlungsfeldern. Die modular aufgebaute Qualifizierungsreihe „Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“ bietet individuelle Möglichkeiten: vom Einblick in einzelne Themen bis hin zum Zertifikat für Inklusionsprozessbegleiter*innen.
„Offen für Alle“ zu sein ist Grundverständnis der Kinder- und Jugendarbeit. Das prädestiniert sie für inklusives Arbeiten. Trotzdem finden junge Menschen mit Behinderung ihren Weg in die Kinder- und Jugendarbeit häufig über glückliche Zufälle und persönliche Beziehungen. Die modular aufgebaute Qualifizierungsreihe möchte Wissen und Handwerkszeug für eine proaktive inklusive Öffnung der Kinder- und Jugendarbeit jenseits von Zufall und Beziehungen vermitteln.
Mit der Reform des SGB VIII gibt es hierfür im § 11 eine neue rechtliche Rahmung und einen sehr konkreten Auftrag in Bezug auf die Ausgestaltung der KJA: „Dabei sollen die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote für junge Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden.“
Für die Teilnehmenden bietet die Qualifizierungsreihe viele individuelle Möglichkeiten: vom Erwerb von Basiswissen, über die Vertiefung einzelner Themen, bis zum Zertifikat „Prozessbegleitung und Moderation Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“.
Um die Teilnahme niedrigschwellig und bedarfsorientiert zu ermöglichen, werden einzelne Module online angeboten. Und da Inklusion auch immer Ressourcen benötigt, bieten wir am 6.10.2025 ein zweistündiges Extramodul zum Thema „Die bunte Welt der Fördertöpfe“ online an.
Basismodul Inklusion
Die Grundlagen erwerben die Teilnehmenden durch Videos von Prof. Dr. Thomas Meyer, die im Selbststudium erarbeitet werden sowie einen Grundlagentag in Präsenz.
Das Basismodul „Grundlagen und Haltung“ findet am 24.03.2025 in Freiburg.
Praxiswissen und Kompetenz
Praxiswissen und Kompetenzen werden erweitert und zertifiziert, indem sich die Teilnehmenden aus verschiedenen Wahlmodulen drei Themen aussuchen.
Wahlmodule 2024 und 2025:
- 24.02.2025 Online-Wahlmodul Einführung in die Leichte Sprache
- 25.03.2025 Wahlmodul Gelingensfaktoren und Methoden inklusiver Angebote (Freiburg)
- 13.10.2025 Online-Wahlmodul Barrierearme Öffentlichkeitsarbeit
- 24.11.2025 Wahlmodul Einführung in die Leichte Sprache (Herrenberg-Gültstein)
- 25.11.2025 Wahlmodul Partizipation inklusiver gestalten (Herrenberg-Gültstein)
- 27.06.2025 Wahlmodul Zugänge inklusiver gestalten (Heilbronn)
Präsenz Module an 2 hintereinanderliegenden Tagen können auch mit Übernachtung gebucht werden. Den Übernachtungswunsch bitte im Buchungsformular im Bemerkungsfeld angeben.
Aufbaukurs Prozessbegleitung und Moderation Inklusion
Der sechstägige Kurs „Prozessbegleitung und Moderation Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“ wird in 2025 angeboten. Er vermittelt den Teilnehmenden das grundlegende systemische Handwerkszeug und die Beratungskompetenzen, die zum Anstoßen und Begleiten inklusiver Öffnungsprozesse wichtig sind. So sind sie über das Anstoßen eigener inklusiver Öffnungsprozesse hinaus auch in die Lage, andere Teams in ihrer inklusiven Öffnung zu begleiten und zu beraten.
Der Aufbaukurs findet in drei Blöcken à zwei Tagen statt.Der Aufbaukurs „ findet in Herrenberg-Gültstein statt, die Termine sind: 08./09.05., 16./17.07. und 04/05.12.2025.
Flyer zum Aufbaukurs herunterladen (PDF)
Inhalte
Block 1: Prozesse initiieren (08./09. Mai)
- Inklusive Öffnung als Prozess verstehen
- Inklusion aus systemischer Perspektive
- Rolle und Haltung der Prozessbegleitung
- Prozessbegleitung anlegen und beginnen
- Methoden für Auftragsklärung und Joining
- Umgang mit unterschiedlichen Aufträgen: eigene, gesellschaftliche und Aufträge der am Prozess beteiligten Organisationen
Block 2: Prozesse begleiten (16./17. Juli)
- Spezifika von Prozessen inklusiver Öffnung
- Zielgespräche führen
- Veränderungsprozesse und ihre Dynamiken verstehen und begleiten
- Umgang mit Widerständen und Unterschiedlichkeiten
- Methodenrepertoire für die Gestaltung von Prozessen im eigenen Umfeld und die Beratung externer Organisationen
- Steuerungsstrukturen
Block 3: Prozesse reflektieren (04./05. Dezember)
- Reflexion der eigenen professionellen Verortung (Begleitung, Beratung, Supervision)
- Feedbackmethoden
- Nachhaltigkeit und Evaluation von Prozessbegleitungen
- Gemeinsame Reflexion der Praxisprojekte der Teilnehmenden
- Gelingender Abschluss einer Prozessbegleitung
Im Rahmen der sechs Tage wird ein eigener (begonnener) Prozess dokumentiert und mit den anderen Teilnehmenden reflektiert. Zur vertiefenden Reflektion der eigenen Praxis gibt es die Möglichkeit von zwei digitalen Gruppensupervisionen zwischen den Modulen. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden das Zertifikat „Prozessbegleitung und Moderation Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“.
Referent*innen
Referentin im Aufbaukurs ist Prof.in Dr. Sandra Fietkau, Professorin für Inklusive Pädagogik und Heilpädagogik der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg sowie Supervisorin (DGSv) und Moderatorin für Persönliche Zukunftsplanung.
Die Gruppensupervision ist ein optionales Angebot der Projektfachstelle Inklusion. Sie wird durchgeführt von Anne Stelzel, Medienkulturwissenschaft und Psychologie (M.A.), systemische Coach, Supervisorin sowie Mareike Auch, Kindheits- und Sozialpädagogin, Systemische Beraterin.
Die fachliche Begleitung des Kurses erfolgt durch die Projektfachstelle Inklusion und die Akademie der Jugendarbeit: Anne Stelzel und Sabine Röck Dipl. Päd. und systemische Coach.
Die Projektfachstelle Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit hat gemeinsam mit der Akademie der Jugendarbeit die modular aufgebaute Qualifizierungsreihe „Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“ entwickelt.
INFO
Fachliche Auskünfte
Sabine Röck
Organisatorische Auskünfte
Larissa Ehscheidt & Antonia Kraushaar
Sekretariat
Telefon: 0711 896915-50
Mo-Do 09:00 bis 14:00, Fr 09:00 bis 12:00